NHK im Parcours = überfordernd, lustig, anspruchsvoll, lehrreich und gut für die Seele :)

Am Sonntag gingen wir frisch und fröhlich (und ausgeschlafen?!) in den zweiten Teil des Nothlefers. Unbescholten und recht relaxt trafen wir uns vor dem Kurslokal.

Unser Kursleiter sagte uns nach Beginn, dass es heute ein bisschen anders zu und her gehen wir als gestern… Recht „gechillt“ stiegen wir einige Treppen in den Keller nach unten. Mit der Zeit dämmerte es uns was auf uns zu kommt. Als unser Ausbildner, Angelika als Schauspielerin ins Zimmer hereinführte und er nach (langer) Einführung wieder herauskam und mich als Teamchefin bestimmte, fragte ich mich schon welches Stündchen nun geschlagen habe…

Voller Mut folgten wir Angelika ins Zimmer, nachdem sie herumschreiend zu uns in den Gang gerannt war. es bot uns folgendes Bild: älterer Herr (Mitte 50), sass zusammengesunken auf einem Stuhl, röchelte und klagte (Anfangs noch) über Herzbeschwerden. Beim Gespräch mit der Sekretärin stellte sich heraus, dass der Patient (besser gesagt, die liebevoll angezogene Puppe) mit ihr einen Streit hatte und dann zusammengesackt sei… Blablabla, Patienten so weit wir konnten richtig behandelt und dann Übung abgebrochen.

Fazit Übung 1: ämpee (also ich 🙂 ) hat sich als Teamchefin bewährt! *heimlichaufSchulterklopf*, ämpees Anweisungen wurden nicht immer befolgt *nocomment* und die „alarmierende“ Person hatte KEINE Ahnung was sie sagen soll! Nunja, Fazit ist durchzogen, TC (Teamchef/in) hat überzeugt!

Übung 2: 2 Verletze Patienten in einer Schreinerei; einer mit amputiertem Daumen, der Andere mit einem Metalltein im Bein. Ich war die Stimme des Patienten mit der Amputation… 😀 Hihi, ich spielte einen völlig aufgebrachten Schreiner, der die ganze Situation nicht versteht. 🙂

Fazit; Das Amputat (wie sagt man dem?) wurde zwar entdeckt, dann aber liegen gelassen, dem Patienen mit dem Metallstück im Bein, wurde das Blut abgebunden, obwohl es gar nicht blutete und dem Patienten mit dem amputierten Daumen wurde der Druckverband viel zu spät (ohne Schutzhandschuhe?!) angelegt. TC völlig überfordert, sah nicht einmal den 1.-Hilfeschrank (auch der Kühlschrank und die Kommode mit den Plastiksäcke wurden übersehen!)

Übung 3: TC ist ein komischer Musiker, der leider unglücklicherweise in das super gute Frauenteam gestossen war und keine Ahnung hatte sich nicht integrieren konnte (und wollte???): Stromunfall. Da niemand eine gute vertrauenswürdige Ahnung von Strom hatte, endete die Übung in vielen kleinen einzel Teilen die wir beim Durchspielen direkt mit dem Ausbildner besprachen. Mit den guten Ideen von Simona und mir kamen wir zu einem recht respaktablen Ergebnis.

Fazit Übung 3: TC hat vollständig versagt, restl. Team hat sich teils recht gut organisiert hat gut Gaffer gespielt, und mit einigen Tipps und gewitzen 🙂 Überlegen hatten wir schlussendlich den Patienten aus der Gefahrenzone geborgen.

Übung 4; Sylvia liegt bewusstlos als Hardcore Strandbesucherin in der prallen Sonne in der DomRep (Dominikanischen Republik –> Karibik), ihr Vater (unser Ausbildner)  findet sie und trifft uns (eine Reisegruppe) kurz darauf. Unsere Reiseleiterin ist automatisch auch die TC. Mit der Zeit kristallisieren sich einige Probleme heraus: WAS ist die Notrufnummer in der DomRep?! Auf welcher Seite der Rettungsdecke passiert was?! (zum Glück gibt es so kleine Anweisungen, die beim Lesen alles erklären) WO sind wir hier überhaupt?!

Wir brachen die Übung ab, nachdem Sylvie sich über ihren nassen Pullover beschwert hat und wir sowieso nicht mehr weiter wussten…

Fazit Übung 4: TC, hat als Reiseleiterin keine Chance und ist auch sonst zu wenig durchgreifend und wir gehen nur noch in eurpäische Länder in die Ferien (denn dort gilt: 112 – sie retten dein Leben)

Wir dachten schon wir hätten alles hinter uns, als uns unser Ausbildner nach einer kurzen Pause nochmals herein holte und Mira als Schauspielerin entführte. Wir warteten und warteten und warteten… Plötzlich rannte Mira bleich (das war echt! Sie hasst Puppen die schlimm aussehen!) aus einem angrenzenden Zimmer, keuchend und mit roten Händen schrie sie um Hilfe. Am Unfallort konnten wir am anfang gar nichst sehen alles war voller Nebel aus der Nebelmaschine Rauch. Wir öffneten das Fenster und stellten der „brennenden“ Herd ab. Dann betreuten wir die schwerverletzte „Schwester“ von Mira und deren „Tochter“ die bewusstlos war. Anfangs herrschte ein heilloses Durcheinander, irgendwann hatten wir alles im Griff. Die TC, schickte mich(ohne Informationen über die Pat.) ans Telefon. Kurz darauf brachen wir die Übung ab und putzen den ganzen Boden.

Fazit: uns bei Übungen zu filmen ist gemein und das „Telefongespräch“ aufzunehmen ist FIES!, die TC hat einiges im Griff gehabt einfach ein bisschen zu spät, meine Stimme tönt ab Tonband schrecklich, wir müssen den Gashahn auch abdrehen *sodoof*, auch die Po muss alamiert werden *erstauntguck“, Puppen sprechen nicht und können auch nicht trinken 😀

Nach einer langen Besprechung des Filmes (nochmals Dankeschön!) sagte mir der Ausbildner, dass ich eine geborene TC sei, cih wurde soooo rot! Um mich herum alles ältere Leute (von fast 18 bis 45) und mir sagt er dies als jüngste. Es war ja so peinlich, aber es tat mir so gut. Vorallem weil ich mich immer ein bisschen schämte, dass ich den TC darauf aufmerksam machte, dass das Fenster zu öffnen sei, dass das Telefon auf dem Schreibtisch sei ect.

Dann kam die letzte Übung, für uns war sie einbisschen zu früh, da noch niemand aus der Gruppe je Theoriestunden (für die Autoprüfung) genommen hat.

Übung 5: Verkehrsunfall: Motorrad Fahrer gestürzt, liegt mit zerbrochenem Helm auf der Strasse / ca. 8 jähriges Kind vom Velo gestürzt, liegt halb auf der gegenüberliegenden Strassenseite / im Auto: eine Frau und ein ca. 2 Monate alter Säugling.

Anfangs waren wir überfordert, mit der Zeit konnten wir richtiger mit der Situation umgehen. Plötzlich wurde Mira schlecht uns wir hatten noch einen echten „Patienten“ dazu. Sie war aber einfacher zu behandeln: von den Puppen weg und alles war wieder gut 🙂 Im Zimmer lief die Betreuung der Verletzten und die Sicherung der Unfallstelle weiter. Als wir dann die Fahrerin des Autos in der stabilen Seitenlagerung hatten und die restl. drei Patienten ranimierten brachen wir die Übung ab.

Fazit Übung 5; trotz fehlender Grundausbildung, haben wir einiges richtig gemacht :), eine Strasse hat zwei Seiten *aha*, in der CH sind Warnwesten und Apoteke kein Muss in Autos die spinnen die Schweizer , wir haben jetzt eine Ahnung, wie diese Notrufsäulen funktionieren, wir wissen wo man im Auto die Warnblinker einstellt :D, unsere TC war Anfangs wie alle überfordert und hat vieles gut gemacht (naja, die grelle und sehr auffällige Notrufsäule im Schatten versteckt, ist ja leicht zu übersehen.

Nach getaner Arbeit gingen wir zurück in unser Klassenzimmer, füllten noch einen Fragebogen aus, bekamen unsere Ausweise und verabschiedeten uns bei allen. Mira, Sylvia und ich blieben noch zurück uns quetschen unseren Ausbildner über Slowenien aus. Denn ein Freund von uns wohnt dort und wir wollten mehr wissen, es stellte sich heraus, dass sich die beiden kennen! (Die Welt ist klein). Unvermittelt traf mich die nächste Frage: Ausbildner zu mir: „Und was möchtest du später, also nach der Matur, als Beruf machen?“ Ich wurde so rot, überwand dann aber meine Angst und sagte: „Am liebsten würde ich im Rettungsdienst arbeiten.“ *AngsthabenvondessenReaktion* Doch entgegen meinen BEfürchtungen, strahlt er mich an und sagt: „Solche Leute wie dich brauchen wir! Solche, die zeigen was sie können, die Verantwortung übernehmen und alles durchziehen! Da schaffst du schon!“

Könnt ihr euch vorstellen, was da in mir vorging?! Bis jetzt war ich mit meinem Berufswunsch (Rettungssanitäterin) bei Erwachsenen nie weit gekommen. Alle sagten mir, dass ich das niemals schaffe und dass ich einen geeigneteren Beruf suchen soll. Und nun plötzlich jemand vom Fach, der mir offen (und hoffentlich ehrlich) sagt, dass ermir dies zutraue! *ganzfestglücklichbin* und „ganzeWeltknuddeln*  😀 😀 😀

Nach diesem Gespräch gingen wir frischgebackenen Nothelfer nach Hause. Die eine noch mit schlechten Gedanken an die hässlichen Puppen (Mira), die andere vom Strand in der Karibik träumend und ich mit einem Glücksgfühl, das sogar den Streit mit meinem Vater überstand.

Fazit vom ganzen Weekend: Retten ist geil! (und ich mach meinen Weg, egal was alle Leute sagen…)

Lg ämpee

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6 Antworten zu NHK im Parcours = überfordernd, lustig, anspruchsvoll, lehrreich und gut für die Seele :)

  1. rettungsscherge schreibt:

    Ziemlich spannend und ereignisreich schien es her zu gehen, klingt nach einem tollen Training 🙂

    Nothelfer, hmm, das kenne ich garnicht.
    Für mich als Doofi – was würde das in Deutschland entsprechen?

    Alles liebe und weiterhin viel Erfolg!

    • ämpee schreibt:

      hihi, also ein Doofi kannst du soch nicht sein 🙂
      Habe gerade ge-google-t und das richtige wort nicht gefunden.
      Unser Nothelfer muss man haben um Autofahren zu können, entspricht also irgend so einem obligatorischer erst Hilfe kurs bei euch im grossen Nachbarskanton 🙂
      Hoffentlich habe ich deine frage geklärt 😀
      Alles Liebe zurück und danke für den Erfolg 🙂

  2. Hermione schreibt:

    Meine erste Abkürzungsauflösung war NHK = Naturheilkunde *rofl*

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